Nutzen unter Berücksichtigung der Biodiversität.
Laufwasserkraftwerke sind abhängig von der Wasserführung des Gewässers. Sie nutzen die Strömung eines Flusses oder Kanals zur Stromerzeugung. Laufwasserkraftwerke kommen vorwiegend bei kleinen Fallhöhen und grossen Wassermengen zum Einsatz. Solange der Fluss fliesst, fliesst auch der Strom.
Laufwasserkraftwerke produzieren Bandstrom.
Wie Atomkraftwerke können sie ihre Strommenge nicht der Nachfrage anpassen. Die erzeugte Energie schwankt jedoch mit der Wasserführung des Flusses. Diese ist in der Regel im Sommer höher als im Winter. Um Schiffen und Fischen den Durchgang zu ermöglichen, werden die Anlagen oft zusammen mit Schleusen gebaut.
Das Potenzial grosser Laufwasserkraftwerke ist in der Schweiz weitgehend ausgeschöpft.
Die rund 470 grossen schweizerischen Laufwasserkraftwerke produzieren pro Jahr rund 17 Mia. kWh Strom. Das sind rund 43% der schweizerischen Wasserkraft (2020). Damit ist das Potenzial für Neubauten weitgehend ausgeschöpft, bei vielen bestehenden Anlagen kann jedoch mittels Effizienzsteigerung mehr Strom produziert werden.
Weniger ist mehr bei der Kleinwasserkraft.
Oft liefern grössere Anlagen nicht nur mehr Strom, sondern schneiden auch bei der Beurteilung der Ökologie besser ab. Die Biodiversität in Fliessgewässern ist eine schützenswerte endliche Ressource. Noch 1914 waren in den Wasserrechtsregistern der Schweiz rund 7’000 Kleinwasserkraftwerke registriert. Heute gibt es nur noch rund 1'000 Anlagen.
Die SES sagt:
Durch die Modernisierung und Ökologisierung bestehender Anlagen oder durch Neubauten an umweltverträglichen Standorten kann diese traditionsreiche Wasserkraftnutzung umwelt- und naturschonend ausgebaut werden. Das Potenzial ist aber sehr beschränkt.
Thomas Wälchli
Leiter Fachbereich Nachhaltige Energienutzung
+41 44 275 21 23
thomas.waelchli@energiestiftung.ch
Themenwelt Wasser
SES-Klimacast: Die Sonne in der Nacht
Im Klimacast «Fakten auf den Tisch» greift die Schweizerische Energie-Stiftung SES gängige Fragen und Vorurteile zur Energiewende auf und erklärt die Fakten. In Episode 2 «Die Sonne in der Nacht» erläutern wir, wie Stromangebot und Nachfrage mit fluktuierenden erneuerbaren Energien in Zukunft funktionieren.