Themenwelt Suffizienz
Hintergründe
Wir brauchen einen Wertewandel, um den Klimawandel zu stoppen.
Vom Überfluss zum guten Mass.
Vom Überfluss zum guten Mass.
Die Grenzen der planetaren Belastbarkeit erfordern mehr Suffizienz.
Die Menschheit gefährdet ihre Lebensgrundlagen heute auf vielfältige Weise. Zu hoher Ressourcenverbrauch, anhaltender Biodiversitätsverlust, Klimawandel sind die Stichworte dazu. Die notwendigen Anstrengungen und die Politik konzentrieren sich meist auf rein technologiebasierte Strategien. Da sogenannte Reboundeffekte die Nachhaltigkeitsgewinne oft zunichte machen, berücksichtigt ein umfassendes Nachhaltigkeitskonzept auch die Suffizienz.
Suffizienz fusst historisch auf der Lebenskunst.
Doch inzwischen ist sie zu einem Antrieb für die individuelle Lebensgestaltung und zu einer unentbehrlichen Nachhaltigkeitsstrategie geworden. Die Suffizienz fordert eine Reduktion des absoluten Energie- und Ressourcenverbrauchs, das heisst der Produktion und des Konsums. Sie stellt die Frage nach der notwendigen Begrenzung und dem richtigen Mass. Dies betrifft oft die individuelle Ebene und ruft nach spezifischen Verhaltensänderungen hin zu einem bewussten und genügsamen Umgang mit Konsum und Verbrauch, der die Qualität statt der Quantität in den Vordergrund stellt.
Suffizienz tangiert Fragen der Gerechtigkeit.
Das Konzept der Suffizienz steht im Spannungsverhältnis zur aktuellen Konsumgesellschaft und Wirtschaft, welche von unbegrenzten Bedürfnissen und ewigem Wachstum ausgehen. Sofern diese Unendlichkeit nicht gegeben ist, stellen sich Fragen der Gerechtigkeit: Wie viel steht jeder und jedem Einzelnen sowie uns allen zu? Auch dem an der Rio-Umweltkonferenz 1992 erarbeiteten Nachhaltigkeitskonzept liegt der Grundsatz der inter- und intragenerationellen Gerechtigkeit zugrunde.
Die SES sagt:
Energiesuffizienz bedeutet Energiesparen. Die Reduktion des Energieverbrauchs ist neben erneuerbaren Energien und Energieeffizienz zentral für das Gelingen der Energiewende. Dafür sind neben privatem Engagement das Implementieren von politischen Massnahmen notwendig. Das erste Paket der Energiestrategie 2050 enthält zwar Massnahmen, um den Energieverbrauch zu senken, vertraut jedoch auf technologische Lösungen (Energieeffizienz). Umso dringender, dass die Energiesuffizienz zum Thema wird.
Thomas Wälchli
Leiter Fachbereich Nachhaltige Energienutzung
+41 44 275 21 23
thomas.waelchli@energiestiftung.ch
Werden Sie Mitglied im...
Klimaclub
Als Mitglied des Klimaclubs tragen Sie entscheidend zur Finanzierung unseres Einsatzes für mehr Energie-Suffizienz bei.
→ Mehr erfahren
Weitere Aktualitäten
Anreize zum Stromsparen gefordert
Verbände, Kantone und Parteien äussern sich im Dezember 2022 zu einer Notverordnung des Bundesrats für den Fall einer Strommangellage. Kritisiert wird von verschiedener Seite, dass der Bundesrat Massnahmen im Bereich der flexiblen Stromverbrauchsreduktion völlig ignoriert. Léonore Hälg, Leiterin Fachbereich erneuerbare Energien & Klima bei der SES, plädiert gegenüber der SRF Tagesschau für die Einführung von Auktionen für Stromeinsparungen: Grossverbraucher:innen bieten ein Gebot, zu welchem Preis sie bereit wären, Strom einzusparen. Die günstigsten Angebote erhalten dann den Zuschlag.