Die älteste erneuerbare Energiequelle nutzen.

Als «Biomasse» wird nachwachsendes organisches Material bezeichnet. Biomasse ist die vielseitigste und älteste erneuerbare Energiequelle. Holz, Bioabfälle, Gülle und andere Stoffe pflanzlicher und tierischer Herkunft bergen grosse ungenutzte Potenziale, vor allem für die Wärmeerzeugung.

Bei nachwachsenden Ressourcen besteht die Gefahr der Übernutzung.

Besonders problematisch ist insbesondere der Anbau von Getreide und anderen Pflanzen wie Soja, Raps, Zuckerrohr oder Palmöl zur Erzeugung von Treibstoffen (so genannte Agrotreibstoffe). Neben einer oftmals schlechten Ökobilanz stehen diese in Konkurrenz zum Nahrungsmittelanbau, was katastrophale Auswirkungen für arme Bevölkerungskreise in Schwellenländern hat.

Global ist Biomasse die meist genutzte erneuerbare Energieform.

In der Schweiz ist sie heute neben der Wasserkraft die zweitwichtigste erneuerbare Energieform. Der grösste Teil stammt aus der Verbrennung von Holz, gefolgt von der Verbrennung erneuerbarer Anteile im Abfall und der Energienutzung in Abwasserreinigungsanlagen. Zur Elektrizitätsproduktion trägt Biomasse mit 2,8% bei (2020). Den grössten Beitrag liefert hier die Verbrennung erneuerbarer Abfälle in Kehrichtverbrennungsanlagen.

Die Biomassenutzung hat noch Luft nach oben.

Vor allem mit biogenen Abfällen, Ernterückständen, Gülle und Mist lässt sich die energetische Biomassenutzung in der Schweiz erhöhen. Das grösste Potenzial liegt bei der Umrüstung von geeigneten fossilen Grossfeuerungsanlagen auf Biomasse-Substrate. Diese Anlagen müssen in den nächsten Jahren ohnehin ersetzt oder saniert werden und somit könnte das zusätzliche Biomasse-Potenzial ohne grosse Zubauten realisiert werden. Investitionen in diese einheimische Energie schaffen Wertschöpfung im Inland.

Die SES sagt:

Der Grossteil der Biomasse bindet CO2 und sollte wenn möglich fürs Heizen und nicht primär in der Stromproduktion eingesetzt werden. Biogas macht da Sinn, wo der einfache Umstieg auf strombasierte Technologien nicht möglich ist. Dies beinhaltet beispielsweise Hochtemperaturprozesse in der Industrie. Die Potenziale zur zusätzlichen Stromproduktion aus der Abfall- und Abwasserverwertung sind eher gering, da deren Umfang in Zukunft eher sinken soll.

Fachbereich Energiesuffizienz & Klima

Thomas Wälchli

Leiter Fachbereich Nachhaltige Energienutzung
+41 44 275 21 23
thomas.waelchli@energiestiftung.ch

Themenwelt Erneuerbare Energien

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