Die Schweiz ist das Wasserschloss Europas.
Die Wasserkraft ist eine der ältesten Energiequellen. Seit Jahrtausenden wird die potenzielle Energie des Wassers genutzt. Heute wird die Kraft des Wassers in der Regel mit Hilfe einer Turbine in Strom umgewandelt. Damit wird weltweit der zweitgrösste Anteil an erneuerbarer Energie erzeugt, nach der traditionellen Nutzung von Biomasse.
Rund 16% des global erzeugten Stroms stammen aus Wasserkraftwerken (2020).
Die Schweiz gilt als Wasserschloss Europas und nutzt die Wasserkraft intensiv: In beinah 700 Wasserkraftwerken mit einer Leistung von mind. 300 Kilowatt (kW) werden pro Jahr rund 37 Milliarden Kilowattstunden (kWh) Strom produziert (2020). Das macht mehr als die Hälfte der Stromproduktion in der Schweiz aus. Davon wiederum wird rund die Hälfte in Laufwasserkraftwerken, die andere Hälfte in Speicherkraftwerken erzeugt.
Die Wasserkraft belastet das Klima kaum.
Sie ist gegenwärtig die einzige einheimische Energiequelle grösseren Ausmasses, bei deren Nutzung kaum Rohstoffe verbraucht werden. Zudem entstehen keine Abfälle oder Emissionen. Die Speicherfähigkeit sichert die ganzjährige Verfügbarkeit und trägt zur Versorgungssicherheit der Schweiz bei.
Das Ausbau-Potenzial der Wasserkraft in der Schweiz ist fast ausgeschöpft.
Die günstigen Voraussetzungen für Speicherkraftwerke in den Alpen und Laufwasserkraftwerken an Flüssen nutzt die Schweiz aus. Kleinkraftwerke können zudem auch das Potenzial vieler kleiner Flüsse und Bäche nutzen. Dabei ist zu berücksichtigen, dass der Bau von Kraftwerken (und Staudämmen) stets ein Eingriff in die Natur darstellt und entsprechend ein Zielkonflikt zwischen Schutz und Nutzen besteht.
Die SES sagt:
Die Wasserkraft ist ein grosser Trumpf für Energiewende. Die Speicherwasserkraft erlaubt es, die Schwankungen der wetterabhängigen erneuerbaren Energien auszugleichen – wie sie das heute etwa mit den nächtlichen Stromüberschüssen der Atomkraft tut – und so massgeblich zum Gelingen der Energiewende in der Schweiz beitragen. In Bezug auf neue Kraftwerke ist festzustellen: Die Zitrone ist fast ausgepresst! Der Ausbau der Wasserkraft muss in Zukunft auf Effizienzsteigerungen der bestehenden Anlagen sowie auf die mit den Umweltverbänden am runden Tisch Wasserkraft definierten Speicherkraft-Projekte fokussieren, um die Balance einer menschen- und umweltgerechten Energieversorgung zu erhalten.
Thomas Wälchli
Leiter Fachbereich Nachhaltige Energienutzung
+41 44 275 21 23
thomas.waelchli@energiestiftung.ch
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