Gaskraftwerke sind keine Alternative für die Schweiz.

Erdgas ist in der Schweiz der drittwichtigste Energieträger. Er wird hierzulande hauptsächlich zur Wärmeerzeugung in Haushalten und der Industrie genutzt. Auf die Stromproduktion und die Mobilität entfällt lediglich ein kleiner Teil des Erdgasverbrauchs.

Wie beim Erdöl ist die Schweiz auch beim Erdgas vollständig von Importen abhängig. Der Erdgaskonsum machte in der Schweiz 2019 14 Prozent des Endenergieverbrauchs aus. Mitte der 1980er Jahre lag der Anteil noch bei unter 2 Prozent.

Die Zukunft der Gasversorgung: Bio- und erneuerbares Gas?

Der überwiegende Teil des hierzulande gebrauchten Erdgases strömt aus Russland, Nordafrika und der Nordsee durch Pipelines über Europa in die Schweiz oder wird als Flüssiggas mit LNG-Tankern an den europäischen Küsten angeliefert. Weil bei der Gewinnung von Erdgas Methan und bei der Verbrennung CO2 entsteht, welches die Erderhitzung verstärkt und das Klima destabilisiert, schliessen die Umsetzung der Energiewende und der Klimaziele mittelfristig Erdgas als Energieträger aus. Unter anderem dank Biogas und dem Power-to-Gas-Verfahren soll das Gas aber zunehmend erneuerbar werden. Ambitionierte Ziele der Gasbranche versprechen rund 15 Prozent Biogas bis 2030. Heute beträgt deren Anteil im Schweizer Gasnetz gerade mal 2 Prozent, der Anteil aus Power-to-Gas 0 Prozent.

Die SES sagt:

Die Nutzung von fossilem Erdgas als Treiber der Klimaerhitzung ist schnellstmöglich auf Null zu reduzieren. Bezüglich der Gasversorgung als Ganzes soll das Gas zwar zunehmend erneuerbar werden. Die Potenziale sind für den Ersatz des heutigen Volumens durch erneuerbares Gas jedoch viel zu beschränkt. So reicht das absehbare Biogaspotenzial der Schweiz nicht einmal für die Dekarbonisierung der industriellen Prozesse. Vor diesem Hintergrund ist klar, dass die Reise im Gebäudebereich in die Richtung gehen muss, dass der Heizwärmebedarf in Zukunft mittels Biomasse, Solarkollektoren, Geothermie, Wärmepumpen oder Holz erfolgt. Notfall-Gaskraftwerke zur Überbrückung möglicher Versorgungsengpässe im Winter, wie sie der Bund plant, sind gar nicht nötig, wenn der Ausbau der erneuerbaren Energien nun entschlossen angegangen wird.

Fachbereich Klima & erneuerbare Energien

Léonore Hälg

Leiterin Fachbereich erneuerbare Energien & Klima 
+41 44 275 21 24
leonore.haelg@energiestiftung.ch

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