Atomkraft ist und bleibt risikobehaftet.

Die Sicherheit der Atomtechnik kann (bis anhin) nicht gewährleistet werden. In einem Atomkraftwerk (AKW) werden in einem Reaktor gesteuerte Kettenreaktionen von Kernspaltungen durchgeführt. Gerät diese Kettenreaktion oder die daraus entstehende Nachwärme ausser Kontrolle, kann es zu schlimmen Unfällen mit gravierenden radioaktiven Freisetzungen kommen.

Es gibt keinen AKW-Betrieb ohne Restrisiko.

Die hochkomplexen Systeme und vor allem der Faktor Mensch sind fehleranfällig. Trotz aller Risikoanalysen und Sicherheitssysteme können schwerwiegende Unfälle nicht ausgeschlossen werden. Welche verheerenden Folgen das für Mensch und Umwelt haben kann, zeigten vor allem die Unfälle in Tschernobyl (26. April 1986) und in Fukushima (11. März 2011): Ganze Landstriche wurden dauerhaft kontaminiert, die betroffenen Gebiete sind nicht länger bewohnbar und auch die Nahrungskette ist betroffen. Gesundheitliche Spätfolgen umfassen insbesondere Erbschäden und Krebserkrankungen. Gerade Erbschäden treten erst bei den nachfolgenden Generationen auf, so dass der volle Umfang von Katastrophen erst zu einem viel späteren Zeitpunkt sichtbar wird.

Der Austritt radioaktiver Strahlung ist auch im Normalbetrieb unvermeidlich.

Der Rohstoff Uran, ebenso wie seine Zwischen- und Abfallprodukte, sind radioaktiv. Entsprechend wird beim Uran-Abbau und der weiteren Verarbeitung Strahlung freigesetzt. Ferner werden auch im Normalbetrieb eines Atomkraftwerks über den Kamin, das Maschinenhaus und das Abwasser geringe Mengen radioaktiver Stoffe an die Umwelt abgegeben. Am Ende des nuklearen Brennstoffsystems bleiben hochradioaktive Abfälle zurück. Dieser bleibt für Jahrtausende eine Gefahr für Mensch und Umwelt und muss für eine Million Jahre sicher eingeschlossen werden.

Die SES sagt:

Das anhaltende Risiko und die fatalen Folgen eines gravierenden AKW-Unfalls sind für die Gesellschaft nicht tragbar. Naturkatastrophen, Terrorismus oder Cyberangriffen stellen wachsende Bedrohungen für die nukleare Sicherheit dar. Schliesslich sind auch die immensen Herausforderungen, die mit der Lagerung von Atommüll verbunden sind und die weniger oft thematisierte Gefahr radioaktiver Strahlung im Normalbetrieb problematisch.

Leiterin Fachbereich Atomenergie

Stephanie-Christine Eger

Leiterin Fachbereich Atomenergie
+41 44 275 21 20
stephanie.eger@energiestiftung.ch

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