Kosten und weitere Auswirkungen energiepolitischer Szenarien

Valentin Schmidt,

April 2017 - Die Studie «Kosten und weitere Auswirkungen energiepolitischer Szenarien», erstellt von econcept, macht Aussagen zu den Auswirkungen einer konsequenten Energiewende im Vergleich zur Fortsetzung der aktuellen Energiepolitik.

Die Schweizer Gesamtenergieversorgung ist heute zu 75% von importierter Energie in Form von Öl, Gas und Uran abhängig. Eine zunehmende Ressourcenverknappung birgt preislich und beschaffungspolitisch grosse Unsicherheiten. Es ist die Aufgabe der Politik, langfristig zu denken und die Rahmenbedingungen für eine nachhaltig sichere und unabhängige Energieversorgung zu schaffen. Die Energiewende kommt deshalb zur richtigen Zeit. Es ist weise, auf den Zug aufzuspringen und damit unsere Binnenkonjunktur zu stärken.

Energiewende lohnt sich für die Schweiz

Die neue econcept-Studie im Auftrag der SES zeigt: Die Energiewende lohnt sich auf jeden Fall. Die Kosten liegen bis zum Jahr 2033 etwas höher als im Szenario Referenz, danach führen die für Energieeffizienz und in erneuerbare Energien getätigten Investitionen zu steigenden Kostenvorteilen. Die Energiewende ist eine Investition in die Zukunft.

Die Studie vergleicht die energiepolitischen Szenarien «Referenz» und «Energiewende». Zusammenfassend sind für die SES die folgenden Punkte besonders hervorzuheben:

  • Steigende Kostenvorteile: Eine Energiewende kostet etwas. Längerfristig ist das Szenario «Weiter wie bisher» jedoch teurer.
  • Beispiel Wärmebereitstellung: Die Kosten für Energieträger und den Energiebedarf gehen im Szenario Energiewende massiv zurück, dafür steigen z.B. die Ausgaben für Wärmedämmung. Dieses Geld wird vermehrt in der Schweiz ausgegeben.
  • Versicherung gegen Preisanstiege: Eine Energiewende wirkt als Versicherung gegen starke Preisanstiege bei den importierten, fossilen Energieträgern.
  • Energiewende und Klimaschutz bilden ein sinnvolles Paket. Eine Energiewende führt zu massiven Reduktionen beim Energieverbrauch und bei den Treibhausgasemissionen.
  • Beschäftigungswirkung: Die Beschäftigungswirkung der Energiewende ist für die Energie- und Effizienzbranche wahrscheinlich eher positiv, jedoch nicht ausschlaggebend für oder gegen eine Energiewende.
  • Unabhängigkeit: Eine konsequente Energiewende entspricht einem Paradigmenwechsel weg von unvorhersehbar schwankenden, variablen Kosten für Energieträger hin zu langfristigen, unabhängigen und eigenständigen Entscheidungen bei Investitionen.
  • Energiewende lohnt sich: die Energiewende lohnt sich aus verschiedenen Gründen und ist auch deshalb keine Ja/Nein-Grundsatzfrage. Wir müssen uns vielmehr die Frage nach der optimalen Ausgestaltung der Energiewende stellen. Ein erster Schritt dazu folgt mit einem JA zur Energiestrategie 2050 am 21. Mai.

Für die SES gibt es ein klares Fazit: Mit der Energiewende können wir den Atomstrom ersetzen, ohne auf Gaskraftwerke oder importieren Kohlestrom angewiesen zu sein. Eine Energiewende kostet etwas, aber sie erlaubt uns, die Klimapolitik umzusetzen, zu der wir uns verpflichtet haben. Durch die Förderung der erneuerbaren Energien und der Energieeffizienz werden die teuren und unsicheren Energieimporte reduziert. Dadurch profitiert neben dem Binnenmarkt und dem Klimaschutz auch die gesamte Volkswirtschaft.

» Download Studie «Kosten und weitere Auswirkungen energiepolitischer Szenarien» (PDF, 1,2 MB)

Fachbereich Politik

Simon Banholzer

ehem. Leiter Politik



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