November 2013 - Die Kostenfrage ist ein zentraler Punkt in der Diskussion rund um die Energiewende, wobei das Argument des billigen Atomstroms noch immer verwendet wird. Mit dieser Studie blickt die Schweizerische Energie-Stiftung SES zurück und schätzt die vollen Kosten dieses nuklearen Abenteuers ab. Fazit: Atomstrom ist teuer. Die «wahren» Atomstromkosten liegen inkl. der heute ausgewiesenen Gestehungskosten je nach Szenario bei 16, 36 oder 59 Rappen pro Kilowattstunde.
Zu einer Vollkostenrechnung für Atomstrom gehören die Forschungsausgaben, die quasi inexistenten Versicherungskosten, die künstlich verbilligten Eigenkapitalkosten sowie die so genannten «Back-End-Kosten» für Stilllegung und Rückbau der Reaktoren, und die Verwahrung des radioaktiven Abfalls über die nächsten hunderttausende von Jahren. Die Krux der Berechnung liegt vor allem in der Tatsache, dass wir weder die Kosten für die Endlagerung noch die definitive Laufzeit der 5 AKW kennen. Deshalb muss man Annahmen auf der Basis des gesunden Menschenverstands oder der Basis von gemachten Erfahrungen in ähnlichen Technologiebereichen treffen. Wir haben drei verschiedene Szenarien berechnet, welche sich insbesondere bei den Versicherungskosten und den «Back-End-Kosten» unterscheiden. Alle Szenarien gehen wie die Berechnungen des Bundes von einer 50jährigen Laufzeit der AKW aus.
Das Fazit: Atomstrom ist teuer. Die «wahren» Atomstromkosten liegen inkl. der heute ausgewiesenen Gestehungskosten je nach Szenario bei 16, 36 oder 59 Rappen pro Kilowattstunde. Die SES plädiert für den gesunden Mittelweg: Die «wahren» Atomstromkosten liegen bei 36 Rappen pro Kilowattstunde.
Eine Studie von Norbert Egli, Ellipson AG Basel, herausgegeben von der Schweizerischen Energie-Stiftung SES.