Aus Fehlern lernen?
Anna Lydia Schneider,
Heizlüfter, Konvektoren und Radiatoren gehen weg wie warme Weggli – und das mitten in der Hitzewelle. Die Vorsichtsmassnahmen zeigen die Verunsicherung der Bevölkerung, auch wenn die Sinnhaftigkeit der Reaktion angezweifelt werden muss. Denn die Energiekrise ist nicht nur eine Gaskrise. In Frankreich steht rund die Hälfte der Atomkraftwerke still wegen Wartungsarbeiten und Korrosionsschäden, oder sie haben aufgrund der Hitze ihre Leistung drosseln müssen. Und über allem hängt die latente Gefahr einer nuklearen Katastrophe durch besetzte Atomkraftwerke in der Ukraine.
Inmitten dieser Situation hat das EU-Parlament bestimmt, Investitionen in Atom- und Gasstrom in die EU-Taxonomie nachhaltiger Aktivitäten aufzunehmen, also finanzielle Investitionen in diese beiden Technologien unter gewissen Bedingungen als nachhaltig einzustufen. Ausgerechnet in die beiden Technologien, die für die Energiekrise verantwortlich sind. Da frage ich mich: Sind wir fähig, aus Fehlern zu lernen?