energiestiftung.ch energiestiftung.ch Medien → Medienmitteilung

Mit einer Eignerstrategie die Interessenkonflikte lösen

Thomas Wälchli,

Die öffentliche Hand kann als Eigentümerin von Energieversorgungsunternehmen deren Strategie und die Aktivitäten massgeblich steuern. Die neue Studie der Schweizerischen Energie-Stiftung liefert Entscheidungsträgern bei Kantonen, Städten und Gemeinden konkrete Empfehlungen, wie sie die Preis- und Energiepolitik sowie weitere gesellschaftliche Erwartungen in einer zeitgemässen Eignerstrategie verankern und Zielkonflikte klären können.

Bei der Umsetzung der Energiewende spielen die Energieversorger eine Schlüsselrolle. Ihre Besitzer sollten deshalb mit einer Eignerstrategie auf übergeordneter Ebene die zahlreichen unterschiedlichen Ansprüche an die Energieversorger klären und verbindliche Rahmenbedingungen für die operative Tätigkeiten vorgeben. Das Energieversorgungsunternehmen erhält dadurch einen Kompass für die erforderliche Transformation zu einer nachhaltigen, sicheren Energieversorgung mit erneuerbaren Energien. Ziel ist also eine zukunftsorientierte Energieversorgung, die Widersprüche bei Versorgungssicherheit und Dekarbonisierung, Erwartungen an Naturschutz und Preispolitik überwindet. Im Sinne der Energiestrategie 2050 liefert die Kurzstudie der SES einen praktischen Überblick, welche Inhalte in eine zweckmässige Eignerstrategie gehören:

  • Der Auftrag zur Versorgungssicherheit mit erneuerbaren Energien bedarf eine Strategie zum Produktionsausbau von erneuerbaren Energien im In- und Ausland.
  • Der Klimaschutz verlangt eine Reduktion der Treibhausgas-Emissionen und damit eine aktive Exit-Strategie aus fossilen und nuklearen Energien wie Öl, Gas, Kohle und Atom.
  • Der Umwelt- und Naturschutz muss als Teil der Unternehmensstrategie mitbedacht werden.
  • Gemäss der Energie- und Klimaschutzpolitik sollten Effizienz- und Suffizienzziele gesetzt und erreicht werden.
  • Zielkonflikte zwischen den obigen Aufgaben und anderen Unternehmenszielen müssen erkannt und vermieden werden.

Da die Energieversorger im Besitz der öffentlichen Hand faktisch von einer Staatsgarantie und in ihrem Marktgebiet oft von einer Monopolstellung profitieren, stehen sie in der Verantwortung, Zielkonflikte sorgfältig auszutarieren. Thomas Wälchli, Autor der Studie, sieht Handlungsbedarf: «Oft bestehen zwar Eignerstrategien, sie enthalten aber abgesehen von Gewinnerwartungen praktisch nur Floskeln, welche dem Energieversorger operativ kaum weiterhelfen.» Die SES hat für die Studie verschiedene Eignerstrategien analysiert und zeigt an konkreten Beispielen die Dilemmas und Lösungsansätze von Energieversorgern auf.

In der Beilage finden Sie einen kurzen Abstract der Studie und Beispiele von Eignerstrategien aus verschiedenen Regionen der Schweiz, wie der Kantone Graubünden, Schaffhausen, Genf und Baselstadt oder der Stadtwerke Bern, Gossau und Horgen.

Fachbereich Energiesuffizienz & Klima

Thomas Wälchli

Leiter Fachbereich Nachhaltige Energienutzung
+41 44 275 21 23
thomas.waelchli@energiestiftung.ch



Zurück