SES-Stellungnahme zur Strategie Stromnetze

Valentin Schmidt,

Die Schweiz hat eines der besten Stromnetze der Welt. Einen dringenden Ausbaubedarf gibt es nicht. Erst mittelfristig sind Ausbauten nötig, dann, wenn dezentrale erneuerbare Kraftwerke die Grosskraftwerke ersetzen. Für Ausbaupläne im Übertragungsnetz ist nicht die Energiewende ausschlaggebend, sondern grosse Pumpspeicherwerke und die Bedürfnisse des internationalen Stromhandels. Ein künftiger Netzausbau muss stets auf eine Versorgung mit 100% erneuerbaren Quellen ausgerichtet sein. Dafür braucht es aber kaum neue Hochspannungsleitungen, sondern ein modernes Verteil- und Einspeisenetz.

Trotzdem begrüsst die Schweizerische Energie-Stiftung SES die Stossrichtung der Strategie Stromnetze. In folgenden vier Punkten muss nachgebessert werden:

  1. Keine Bevorzugung der Hochspannungsleitungen.
 Hochspannungsleitungen sollen im neu zu schaffenden Mehrjahresplan automatisch «nationale Bedeutung» haben. Dies ist unnötig bis schädlich.
  2. Keine Netzplanung ohne fixe Ausstiegsdaten.
 Die fehlende Klarheit darüber, wie lange die Schweizer Atomkraftwerke am Netz bleiben, stellt einen gravierenden Unsicherheitsfaktor für nachhaltige Investitionen dar.
  3. Keine Intransparenz bei den Netzdaten. 
Für die Öffentlichkeit und die Umweltverbände ist es unerlässlich, dass sie über alle Netzdaten verfügen, die zur Beurteilung der propagierten Netzausbauten erforderlich sind.
  4. Keine überdimensionierte Netze. 
Die Umweltverbände verlangen eine Abkehr vom Dogma, dass die Netze jede produzierte Kilowattstunde zu jeder Zeit aufnehmen müssen. Das ist weder ökonomisch noch ökologisch sinnvoll.

» zur ausführlichen Stellungnahme der SES zur Strategie Stromnetze

 

Fachbereich Energiesuffizienz & Klima

Thomas Wälchli

Leiter Fachbereich Nachhaltige Energienutzung
+41 44 275 21 23
thomas.waelchli@energiestiftung.ch



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