Reduktion der Sicherheitsmargen von Alt-AKW. Der Fall Beznau

Valentin Schmidt,

Januar 2016 - Die Studie des renommierten Nuklearexperten Yves Marignac vom World Information Service on Energy WISE-Paris zeigt am Beispiel des AKW Beznau exemplarisch, wie die Sicherheitsmarge eines Atomkraftwerks nach 40 Jahren Laufzeit schwindet. Die Einschätzung des Zustands der Anlage wird zunehmend schwieriger, während Materialien altern und Gefahren tendenziell zunehmen oder neue erkannt werden. Die ursprüngliche Sicherheitsmarge mit Nachrüstungen zu erhalten, ist eine Illusion.

Sicherheitsmargen sind ein sehr wichtiger Bestandteil des Nachweises der Reaktorsicherheit: Sie decken einerseits Ungewissheiten hinsichtlich des Verhaltens der eingesetzten Materialen und Geräte und die zu erwägenden Unfallsituationen sowie andererseits die Unsicherheiten hinsichtlich des genauen Zustands der Komponenten und Systeme und des Masses, in dem sie die Qualitätsanforderungen, die bei den Sicherheitsprüfungen verlangt werden, erfüllen.

Die Studie liefert wichtige Diskussionspunkte vor dem Hintergrund der Bestrebungen der Schweizer AKW-Betreiber, die Laufzeit ihrer alten AKW auf bis zu 60 Jahren zu erhöhen.



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