August 2018 - Viele Kosten, die der Flugverkehr verursacht, sind nicht im Flugticket enthalten, steuerliche Bevorzugungen vergünstigen diese zusätzlich. Eine repräsentative Umfrage von gfs-zürich im Auftrag der SES zeigt, dass ein grosser Teil der Bevölkerung bereit ist, die Kosten für Folgeschäden in der Umwelt und bei der Gesundheit auf den Ticketpreis draufzuschlagen.
Der Flugverkehr hat laut Bundesamt für Raumentwicklung einen Anteil von 10% an den gesamten externen Verkehrskosten, welche zwischen 2010 und 2015 von gut 900 Millionen Franken auf über 1.2 Milliarden Franken angestiegen sind. Dieser Anstieg ist vor allem auf eine steile Zunahme der Verkehrsleistung beim Flugverkehr zurückzuführen. Der grösste Teil dieser Kosten entsteht wegen der Treibhausgasemissionen der Flugzeuge.
Gemäss einer repräsentativen Bevölkerungsbefragung des Forschungsinstituts gfs-zürich im Auftrag der Schweizerischen Energie-Stiftung SES sind 60% der Schweizer Bevölkerung der Meinung, dass die Subventionierung des Flugverkehrs nicht mehr zeitgemäss sei. Besonders ausgeprägt ist die Zustimmung bei Personen im Alter zwischen 40 und 64 Jahren und mit hoher Bildung.
Plus 50 Franken für ein Flugticket
Aus der repräsentativen Umfrage von gfs-zürich, bei der 1019 zufällig ausgewählte Personen aus der Deutsch- und Westschweiz befragt wurden, geht hervor, dass im Schnitt 50 Franken für eine Flugticketabgabe auf einen innereuropäischen Flug als angemessen betrachtet werden. Über ein Drittel (37%) der Schweizerinnen und Schweizer sind bereit, 50 Franken und mehr zu bezahlen. Ein weiteres Drittel (36%) beantwortet die Frage, wie hoch eine verursachergerechte Flugticketabgabe sein soll, mit „weiss nicht“. Dies kann darauf hindeuten, dass sich die Befragten noch keine Meinung zu dieser Thematik bilden konnten. Nur 15% der Befragten sind der Meinung, dass die Flugticketabgabe nichts bis maximal 9 Franken kosten sollte. Und 12% haben eine Abgabenhöhe zwischen 10 und 49 Franken angegeben.
Geld für Klimaschutzprojekte in der Schweiz
Gefragt wurde auch nach der Verwendung der Einnahmen einer solchen Abgabe. Die Kategorie «...in der Schweiz in Klimaschutzprojekte fliessen» erhielt mit 60% die grösste Zustimmung, gefolgt von «in den Bahnschnellverkehr fliessen, damit innereuropäische Flüge überflüssig werden» (43%) sowie «in Entwicklungsländer in Klimaschutzprojekte fliessen» (41%) und «in Luftverkehr-Forschungsprojekte fliessen» (34%). Auf dem letzten Platz landet die Antwortkategorie «wieder gleichmässig an Bevölkerung und Unternehmen rückverteilt werden» (27% Zustimmung).
» Die Umfrageergebnisse im Detail (pdf)
» Die politischen Forderungen der SES