Resilienz in der Schweizer Energieversorgung auf dem Weg zur Klimaneutralität

Valentin Schmidt,

Juni 2022 - Das deutsche Wirtschaftsforschungsinstitut (DIW) hat vier Szenarien zur Dekarbonisierung des Schweizer Energiesystems bis 2035 modelliert und insbesondere die Rolle der Schweizer Atomkraftwerke für die Stromversorgungssicherheit analysiert.

Die Studie kommt zu zwei wesentlichen Ergebnissen:

  • Eine Kooperation mit der EU hat für die Stromversorgung der Schweiz deutliche Vorteile.
  • Die Stromversorgung wird resilienter, wenn man statt auf den Weiterbetrieb der alten AKW auf einen beschleunigten Ausbau von Photovoltaik-Anlagen setzt. Dies gilt vor allem, sollte eine Einbindung in den europäischen Strommarkt ausbleiben.

Im Vergleich zu einem verlängerten Betrieb der Atomkraftwerke ist ein auf Photovoltaik basierendes Energiesystem weniger anfällig dafür, dass grosse Erzeugungsmengen ungeplant ausfallen. Deshalb sind auch weniger teure Reserven in Form von Speicherwasser nötig. Auf Reserve-Gaskraftwerke könnte sogar ganz verzichtet werden, so das Fazit des DIW.

Der Weg zur Klimaneutralität lässt sich also durch den beschleunigten Ausbau von Photovoltaik in Richtung 2035 versorgungssicher beschreiten. Ein Umweg über eine Laufzeit von bis zu 60 Jahren der KKW Gösgen und Leibstadt ist aus Gründen der Versorgungssicherheit nicht sinnvoll.

Leiterin Fachbereich Atomenergie

Stephanie-Christine Eger

Leiterin Fachbereich Atomenergie
+41 44 275 21 20
stephanie.eger@energiestiftung.ch



Zurück