#dennwirlieben

Nadine Masshardt,

Vor der Klimakonferenz in Paris 2015 haben viele Menschen in den sozialen Medien Liebesbotschaften ans Klima gepostet. Weshalb? Weil leider alles, was wir lieben, vom Klimawandel bedroht ist.

In meiner damaligen Rede an einem Aktionstag nahm ich drei Beispiele auf: #dennwirlieben Frieden, #dennwirlieben unsere Kinder, #dennwirlieben die Umwelt. Dass sechseinhalb Jahre später in Europa ein solch schrecklicher Krieg tobt, war für mich damals undenkbar. Was aber schon 2015 klar war: Verantwortungsvolle Klimapolitik ist auch Friedenspolitik. Und das kommt langsam auch im Bundeshaus an.

So ist in der Frühlingssession ein Einzelantrag für ein Förderprogramm für den Ersatz fossiler Heizungen zwar noch äusserst knapp gescheitert – dies im Rahmen der Beratung des direkten Gegenvorschlags zur Gletscher-initiative. Doch inzwischen ist der Mehrheit hoffentlich bewusst, wie wichtig es ist, möglichst rasch wegzukommen von Putins Gas. Nicht nur aus klimapolitischen Gründen, sondern auch für den Frieden. Statt dass wir jährlich 8 Milliarden Franken für Gas und Öl im Ausland ausgeben und damit den Ukraine-Krieg mitfinanzieren, investieren wir dieses Geld besser bei uns. Das sind wir unseren Kindern und Grosskindern schuldig, aber auch unserer Umwelt. Denn eine Schweiz ohne Gletscher ist schlicht unvorstellbar.

Dies wurde mir einmal mehr bewusst in den Osterferien in Grindelwald. Hoffentlich werden unsere Kinder das im Gletscher gespiegelte Abendrot dereinst selber noch sehen und sich nicht nur an wunderschöne Abendstimmungen im Gletscherdorf erinnern.

Nadine Masshardt

Nadine Masshardt

Präsidentin

Historikerin, Nationalrätin
Mitglied der nationalrätlichen Energiekommission UREK-N und der Staatspolitischen Kommission SPK-N
www.nadinemasshardt.ch



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