A synthesized analysis of the state of the «advanced» US nuclear industry

Fabian Lüscher,

Die Studie untersucht den Stand der Forschung neuer Reaktorkonzepte in den USA und vergleicht deren Versprechen mit dem realen Status quo. Ein Faktencheck.

Obwohl sich nicht-traditionelle oder auch «fortschrittlich» (advanced) genannte Atomreaktorkonzepte seit Jahrzehnten in der Forschungs- und Entwicklungsphase befinden, ist jüngst in den USA ein regelrechter Hype darum entstanden. Was ist dran an dieser Entwicklung? Können neue Reaktortechnologien in absehbarer Zeit eine Rolle spielen – auch in der Schweiz? Ausgehend von einer aktuellen Studie der Union of Concerned Scientists (UCS) werden in dieser Kurzstudie drei «fortschrittliche» Reaktorkonzepte analysiert:

  • Natriumgekühlte schnelle Brutreaktoren (Sodium-cooled Fast Reactors, SFR)
  • gasgekühlte Hochtemperatur-Reaktoren (High-Temperature Gas-cooled Reactors, HTGR)
  • Salzschmelze-Reaktoren (Molten Salt Reactors, MSR)

Die Studie bewertet die Konzepte anhand von vier Kriterien: Risiko und Sicherheit, Nachhaltigkeit, Proliferationsgefahr und Wirtschaftlichkeit. Sie geht der Frage nach, ob «fortschrittliche» Reaktorkonzepte genügend signifikante Vorteile sowohl gegenüber traditionellen Konzepten als auch gegenüber erneuerbaren Energien aufweisen, um den Zeitaufwand sowie die finanziellen und materiellen Ressourcen zu rechtfertigen, die für eine Kommerzialisierung angesichts der Klimakrise erforderlich sind.

Fazit: Generell ist festzustellen, dass von den untersuchten Reaktorkonzepten in einzelnen Bereichen tatsächlich potenzielle Vorteile gegenüber heutigen AKW-Designs erwartet werden können. Hingegen schafft es keines der sogenannt fortschrittlichen Konzepte, in allen Bereichen gleichzeitig Verbesserungen zu erzielen, die signifikant genug wären, um ihre zahlreichen Risiken zu rechtfertigen. Die untersuchten neuen Reaktorkonzepte sind alle noch weit von ihrer Kommerzialisierung entfernt.

Leiterin Fachbereich Atomenergie

Stephanie-Christine Eger

Leiterin Fachbereich Atomenergie
+41 44 275 21 20
stephanie.eger@energiestiftung.ch



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