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Power fürs Klima - Wie der Ausbau der erneuerbaren Energien gelingt

Valentin Schmidt,

Klima und Energie gehören unweigerlich zusammen. Erneuerbare Energien in der Schweiz auszubauen ist neben einer Reduktion des Energieverbrauchs die wirksamste aller Klimaschutz-Massnahmen. Wie der Ausbau umweltverträglich gelingt und was es braucht, damit es vorwärts geht, haben ExpertInnen und PolitikerInnen aus der Schweiz und Europa an der SES-Fachtagung «Power fürs Klima» erörtert. Dabei wurde klar: Es gibt keine Ausreden mehr, die erneuerbaren Energien sind da.

Gestern Mittwoch hat die Schweizerische Energie-Stiftung SES im Technopark Zürich die Fachtagung «Power fürs Klima - Wie der Ausbau der erneuerbaren Energien gelingt» ausgerichtet. Vor vollen – wenn auch coronabedingt lichteren – Rängen sowie über einen Live-Stream haben rund 150 Personen den Referaten und Diskussionen beigewohnt.

Klima und Energie gehören unweigerlich zusammen

Die rasch voranschreitende Klimakrise ist DIE Herausforderung des 21. Jahrhunderts. «Wir als Klimaforschende sind besorgt. Die Klimaerwärmung findet heute und jetzt statt», erklärte Klimawissenschaftlerin Sonia Seneviratne von der ETH Zürich in ihrem Referat. «Und das Klimaproblem ist ein Energieproblem.» Die Energieversorgung müsse deshalb in den Fokus rücken. «Wir müssen das Zeitalter der fossilen Energieträger hinter uns lassen.»

Lernen vom Ausland

«Worauf wartet die Schweiz?», fragte Energy Watch Group-Präsident Hans-Josef Fell. Mit der bestehenden Wasserkraft hat die Schweiz beste Voraussetzungen, um ein Energiesystem auf rein erneuerbarer Basis zu realisieren. «100% erneuerbare Energien sind kostengünstiger als das derzeitige Energiesystem und führen zu Null-Emissionen bis 2030.» Bei den weiteren ReferentInnen kristallisierte sich mit Blick auf Europa und die Schweiz heraus, dass die zielführenden Massnahmen für die erfolgreiche Energiewende die folgenden sind:

  • Es braucht ambitionierte und mit dem Klimaschutz kompatible Ausbauziele, damit es bei den Erneuerbaren vorwärts geht.
  • Der Dialog «Schutz vs. Nutzen» muss dringend weitergeführt werden. Denn es macht wenig Sinn, ein Umweltproblem (Klima) aus der Welt zu schaffen und dabei ein anderes (Biodiversität) zu verschärfen.
  • Die Akzeptanz der Bevölkerung ist eine weitere zentrale Voraussetzung. Diese kann durch Partizipation gestärkt werden (Bürgerenergien, Crowdfunding für erneuerbare Energienprojekte).
  • Zielführende Marktmechanismen wie etwa differenzierte Investitionsanreize und Auktionen mit gleitenden Marktprämien sind nötig, damit der Ausbau der erneuerbaren Energien stattfindet.
  • Die Finanzierung dieser Marktmechanismen muss sichergestellt werden, etwa über einen entsprechenden Netzzuschlag und kostendeckende Rückliefertarife.

Energiegesetz-Revision von zentraler Bedeutung

Der zentrale Hebel für eine erfolgreiche Energiewende ist die Revision des Energiegesetzes, welche nächstes Jahr ins Parlament kommt. Mit Zuversicht hat SES-Präsident Beat Jans in seinem Abschlussvotum den frischen Wind und  Gestaltungswillen in der neuen Parlaments-zusammensetzung geschildert, wie er an der Fachtagung auch auf dem Politpodium mit Vertreterinnen der SP, CVP und FDP zu spüren war. Die Schweiz muss jetzt die nötigen Weichen stellen, bevor es zu spät ist. Denn Klimapolitik ist in erster Linie immer auch Energiepolitik.

Die Videoaufzeichnungen der einzelnen Referate und Diskussionen werden ab Mitte Oktober auf unserem YouTube-Kanal veröffentlicht.

Fachbereich Energiesuffizienz & Klima

Thomas Wälchli

Leiter Fachbereich Nachhaltige Energienutzung
+41 44 275 21 23
thomas.waelchli@energiestiftung.ch



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