Axpo soll schnellstmöglich aus russischen Uranlieferungen aussteigen
Fabian Lüscher,
Die jüngsten Enthüllungen von SRF zur Brennstoffbeschaffung der Axpo zeigen: Die AKW Beznau und Leibstadt sind in hohem Mass von russischem Uran abhängig. Der Schweizer Stromriese sieht indes keinen Anlass, die bestehenden Verträge aufzulösen. Dies obwohl der russische Staatskonzern Rosatom nebst dem zivilen auch das militärische Atomprogramm Russlands betreut.
Das AKW Gösgen legt vor
Während das AKW Gösgen aus Umwelt- und Transparenzgründen längst auf russisches Uran verzichtet, besteht die Axpo darauf, dass kein Grund bestehe, die Zusammenarbeit mit Rosatom zu beenden. Demnach soll das AKW Leibstadt noch bis Mitte des Jahrzehnts, Beznau sogar bis Ende der 2020er Jahre mit russischem Brennstoff betrieben werden.
Rosatom ist als Geschäftspartnerin nicht länger tragbar
Angesichts des Kriegs in der Ukraine und des damit einhergehenden nuklearen Säbelrasselns ist die Position der Axpo als Geschäftspartnerin von Rosatom nicht länger tragbar. Die SES fordert die schnellstmögliche Kündigung der bestehenden Lieferverträge zwischen Axpo und Rosatom sowie vollständige Transparenz über die Lieferketten der Schweizer Atomkraftwerke. «Die Tatsache, dass die Schweizer Atomindustrie dermassen stark von russischem Brennstoff abhängig ist, ist beklemmend», sagt Fabian Lüscher, Leiter des Fachbereichs Atomenergie bei der SES. «Jetzt ist der Zeitpunkt, um diese Abhängigkeit zu beenden. Dass die Axpo-Konzernleitung dafür keinen hinreichenden Grund erkennen kann, ist nicht nachvollziehbar.»
Stephanie-Christine Eger
Leiterin Fachbereich Atomenergie
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