Wieviel graue Energie steckt da drin?

Eine Deklaration für graue Energie – zum Beispiel analog der Energieettikette – fehlt bisher komplett. Konsument:innen können in der Regel nicht nachvollziehen, wieviel und was für graue Energie in welchen Produkten steckt.

Pro Franken eine Kilowattstunde graue Energie.

Als Faustregel gilt: Pro Franken, der ein Produkt kostet, fällt ungefähr eine Kilowattstunde graue Energie an. Besonders viel graue Energie steckt in Produkten, die nicht aufgrund menschlicher Arbeitsleistung, sondern wegen aufwändig gewonnenen Rohstoffen oder energieintensiven Verarbeitungsprozessen teuer sind.

Wo ansetzen mit der Energiebilanz?

Müsste für jedes Produkt eine eigene, möglichst exakte Ökobilanz erstellt werden, wäre der Aufwand immens. Für ein elektronisches Gerät (z.B. Tablet) entspricht das dem Umfang einer Masterarbeit – für jedes Modell müsste neu gerechnet werden. Es wäre aber durchaus möglich, die wesentlichen Treiber zu erfassen und im Sinne einer groben Abschätzung zu deklarieren. Bei Früchten und Gemüse zum Beispiel fallen zwei Faktoren für die Ökobilanz besonders ins Gewicht: Der Transport mit dem Flugzeug und die Produktion im geheizten Gewächshaus. Bei Tablet und Smartphone sind Faktoren wie Reparierbarkeit und Langlebigkeit ausschlaggebend.

Rückverfolgung in der Blockchain.

Eine mögliche Lösung für die Rückverfolgung von Produkten ist die nicht manipulierbare Blockchain-Technologie. Mit ihr kann jeder einzelne Schritt der Wertschöpfungskette in die Energiebilanz einbezogen werden. Der WWF und BCG Digital Ventures haben Anfang 2019 eine digitale Plattform lanciert, die Unternehmen erlaubt, ihre Produkte sicher und einfach entlang ihrer Wertschöpfungskette zu verfolgen.

Die SES sagt:

Durch individuelle Verhaltensänderung kann die Umweltbelastung direkt und ohne Umwege um 40 Prozent gesenkt werden. Der oder die Einzelne hat also entscheidende Handlungsmacht, negative Umweltauswirkungen zu reduzieren. Die wichtigsten Bereiche sind die Ernährung, der Energieverbrauch im Haushalt und die persönliche Mobilität. Noch wichtiger ist aber, dass die Politik Massnahmen ergreift und z.B. mittels transparenter Deklarationspflicht dafür sorgt, dass die Konsument:innen wissen, wieviel graue Energie in Produkten steckt.

Fachbereich Energiesuffizienz & Klima

Thomas Wälchli

Leiter Fachbereich Nachhaltige Energienutzung
+41 44 275 21 23
thomas.waelchli@energiestiftung.ch

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