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SES-Turbo für Solarauktionen

Simon Banholzer,

Von der Idee bis zur Umsetzung: Unser Politik-Chef beleuchtet für Sie die politische Arbeit der SES am Beispiel von Photovoltaik-Auktionen.

Erinnern Sie sich? Am 12. November 2019 waren die Medien voll davon: Die SES und ihr Beirat Ruedi Rechsteiner forderten endlich die Einführung von Ausschreibungen für grosse Photovoltaikanlagen. Wir verwiesen auf die Erfolge in der EU und die tiefen Preise für den resultierenden Solarstrom. So sensibilisierte die SES die breite Öffentlichkeit für PV-Auktionen und unterstützte damit das Bundesamt für Energie BFE, das in dieselbe Richtung arbeitete. In der Folge fanden Gespräche zwischen den Fachleuten der SES und des BFE statt, um hinsichtlich der Revision des Energiegesetzes eine gemeinsame Vorstellung der Ausschreibungen zu entwickeln. Gerade für die Realisierung grosser PV-Anlagen bestand dringender Handlungsbedarf. SES-Geschäftsleiter Nils Epprecht mahnte: «Sinnvolle Rahmenbedingungen für grosse Photovoltaikanlagen sind inexistent.»

Die Freude auf der SES-Geschäftsstelle war gross, als im Frühling 2020 der Bundesrat in der Vernehmlassungsvorlage zum neuen Energiegesetz solche Ausschreibungen vorschlug. Wie schon Victor Hugo sagte: «Nichts auf der Welt ist so mächtig wie eine Idee, deren Zeit gekommen ist.» Plötzlich ging es schnell in Bern. Um den Jahreswechsel 2020/2021 stimmten die Energiekommissionen des National- und des Ständerats einer parlamentarischen Initiative von Nationalrat Bastien Girod zu. Dieser wollte die Förderung der Photovoltaik mittels Investitionsbeiträgen anpassen und nahm die Idee der Ausschreibungen gleich mit auf – er kaperte quasi die Vorlage von Energieministerin Sommaruga und brachte sie innert weniger Monate durch beide Parlamentskammern. Auch bei den parlamentarischen Beratungen brachte sich die SES aktiv ein, wurde zur Anhörung in die ständerätliche Energiekommission eingeladen und konnte so wichtige Verbesserungen erreichen.
In Kraft ist das Gesetz seit diesem Jahr. Die Resultate der ersten Auktion im Januar zeigen, dass das Interesse gross ist, aber auch noch einige Unsicherheiten bestehen bei den Anbietern. Die Hoffnung ist gross, dass bereits bei der nächsten Auktion im April die Kinderkrankheiten verschwinden, noch mehr vollständige Angebote eintreffen und die Preise sinken.



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