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Fossile adieu!

Martina Munz,

Seit zwölf Jahren lebe ich in einem energetisch nachgerüsteten Haus, das die Wärme aus dem Erdinneren bezieht und gleichzeitig die dreifache Menge des benötigten Stroms auf dem eigenen Dach produziert. Das gibt mir ein gutes Gefühl!

Die Schweiz hingegen hinkt bei der Nutzung der neuen Erneuerbaren weit hinter anderen europäischen Ländern her. Noch sind wir zu 70 Prozent von fossiler Energie abhängig. Obwohl die Sonne gratis für uns scheint, wird ihr Potenzial erst zu fünf Prozent genutzt. Stattdessen holen Ewiggestrige die uralten Rezepte der Atomenergie wieder aus der Mottenkiste. Atomkraft ist zu teuer, zu gefährlich und neue AKW kämen auch viel zu spät. Wir brauchen die Energiewende jetzt!

Jede Generation vor uns hat Jahrhundertwerke vollbracht. Heute ist es an uns, eine Vision umzusetzen: den Umbau in eine fossilfreie Zukunft. Das hat nun auch die Politik in Bern begriffen. Mit dem indirekten Gegenentwurf zur Gletscher-Initiative soll die Abhängigkeit von den Fossilen reduziert werden. In der Sommersession haben wir im Nationalrat beschlossen, dass es sinnvoller ist, Fördergelder für Heizungsersatz und neue Technologien zu bewilligen, als mit Subventionen klimaschädliche Benzin- und Dieselverbilligungen zu zementieren. Bald werden die Bedingungen für den Zubau von Erneuerbaren massiv verbessert. Und auch SBB und Astra werden aufgefordert, ihre Verkehrsinfrastrukturen für den Ausbau der Photovoltaik rasch zur Verfügung zu stellen. Diese konstruktive Zusammenarbeit der Parteien in der Klimapolitik ist eine Zeitenwende, die hoffentlich für die Zukunft prägend sein wird. So kann schon bald aus jedem Gebäude ein Kraftwerk werden.

Martina Munz

Martina Munz

SP-Nationalrätin und Beirätin der SES



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